Wahlkampf der sächsischen NPD durch „Freies Netz“ gefährdet
Die teilweise bereits vorbestraften Kameraden der „Nationalen Sozialisten Zwickau“ werden einfach nicht schlauer. In der Tageszeitung „Freie Presse“ wird berichtet, dass es Samstagabend am Rande des Stadtfestes zu einer Schlägerei zwischen „30 betrunkenen Fußballfans“ und der Polizei kam. „Die Randalierer wollten auf der Äußeren Plauenschen Straße in Richtung Innenstadt und wurden am Ring von der Polizei aufgehalten. Es folgen Flaschen und Feuerwerkskörper. Vier Beamte wurden leicht verletzt, zwei Streifenwagen beschädigt. Fünf Randalierer, darunter eine junge Frau, wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.“; zitiert die Zwickauer Lokalausgabe vom Montag größtenteils aus dem Polizeibericht. Doch wie die „Freie Presse“ darauf kommt, dass es sich bei der „Gruppe von etwa 30 – 40 Personen“ (Polizeibericht) um „30 betrunkene Fußballfans“ handelt bleibt ihr Geheimnis.
Nach Recherchen des ARTZ sind die etwa 40 – 50 Betrunkenen ausschließlich Mitglieder der Zwickauer Nazi-Kameradschaft „Nationale Sozialisten“ beziehungsweise Leute aus deren Umfeld. Augenzeugen berichten dies übereinstimmend. Ein mittlerweile gelöschter Beitrag von Marten Hans (an dritter Stelle der NPD-Kandidatenliste zur Stadtratswahl) bei der Internetcommunity „zwigge.de“ kam einem Schuldeingeständnis gleich. Auch mehrere weitere Personen der Kameradschaft wussten dort erstaunlich gut über den Vorfall bescheid. Zu guter letzt versuchte noch der „Kameradschaftsführer“ höchstpersönlich, Daniel Peschek, die Eskalation der Gewalt vor der Forengemeinschaft zu rechtfertigen. Auch die Altersstruktur der in Gewahrsam genommenen Personen (23, 22, 22, 21, 24 und 20 Jahre) passt zum Bild des „Freien Netz Zwickau“. Ausserdem grölten die „Randalierer“ im Vorfeld des Polizeieinsatzes auf ihrem Weg aus Richtung Zentralhaltestelle (Nähe NPD-Büro und Nazi-Wohngemeinschaft) entlang der Äußeren-Plauenschen-Straße in Richtung Innenstadt lautstark neonazistische Parolen, wie Augenzeugen ebenfalls übereinstimmend berichten.
Im Mittelpunkt einer investigativen Berichterstattung über diesen Vorfall sollte also nicht die Anwesenheit dieser Leute bei Fussballspielen stehen (obwohl natürlich aus das ein Problem ist), sondern vielmehr ihre Zusammenarbeit mit der NPD. In Zeiten des Kampfes um den Einzug in den sächsischen Landtag sollten Medien wie die „Freie Presse“ bei solchen Aktionen genauer hinschauen. Nicht umsonst hat das neonazistische-Internetportal „Freies Netz“, in welchem sich Nazis der sogenannten „Freien Kräfte“ tummeln, seit mehreren Wochen eine Maulsperre von der NPD-Führung aus Dresden erhalten und die Seite vorläufig aus dem Netz genommen. Dass sich viele der Aktivisten vom „Freien Netz“ auf den Kandidatenlisten der NPD tummeln, ist schließlich hinlänglich bekannt. Während des Wahlkampfes haben die sogenannten „Freien Kräfte“ zu schweigen, um den erneuten Einzug der NPD in das sächsische Parlament nicht zu gefährden. Nach dem neuerlichen Vorfall am vergangenen Wochenende in Zwickau könnte es nun erneut Krach zwischen den lokalen Neonazis und der Parteiführung in Dresden geben. Denn nun droht was die sächsische NPD krampfhaft zu verhindern suchte: Negativschlagzeilen!